Kurzbericht und Langfassung
Über 60 Aktive, Ehemalige, Eltern, Lehrer und Freunde von SRC und GRC haben sich am 3. Advent die Zeit genommen und sich knapp 100 Minuten über den aktuellen Stand des Projektes Neues Bootshaus informiert. Das „Taskforce-Team“ stellte in verteilten Rollen von Aktiven und Ehemaligen die aktuelle Situation der Vereine, die Historie der Bootshäuser, der Gespräche mit Rat und Verwaltung, die Ideen zur Finanzierung und Spendenwerbung sowie einen Architekten-Entwurf vor. Ziel ist nicht nur, eine Unterkunft für die obdachlosen Ruder-Vereine zu bauen, sondern auch einen Beitrag für nachhaltiges Bauen und ein Klima-neutrales Bonn zu leisten.
Das Projekt steht noch ganz am Anfang. Der endgültige Grundriss, die Kosten und damit die Finanzierung müssen noch in weiteren Gesprächen ausgehandelt werden. Um Planung und Finanzierung voran zu treiben, müssen wir schon jetzt mit dem Einwerben von Spenden und Zuschüssen beginnen. Die Online Information war dazu ein guter Auftakt. Über 150 Einträge im Chat mit fast 200 Zeilen Text zeigen das lebhafte Interesse. Es gab viele wertvolle Tipps, kritische Fragen und Anerkennung. Etwa ein Drittel der Chat-Einträge war ein Lob auf die Architekten („wow super“, „Mein ganzer Stolz, ein Bootshaus aus Holz“) oder auf das Taskforce-Team („Super gemacht“, „Professioneller als in vielen Firmen“, „Ergebnis von Eigenverantwortung und Initiative im Bonner Schüler-Rudern“).
Die Anregungen aus dem Chat werden alle abgearbeitet. Dazu wird es einen Bericht geben. Ein Video wird vorbereitet. Jetzt die Bitte an alle: Spenden, spenden, spenden, die Berichte teilen und Anmelden für den newsletter!
Werner Preusker
Langfassung mit Auswertung des Chat-Verlaufs
Ruderbetrieb unter schwierigen Bedingungen noch möglich
Zu Beginn der online-Konferenz wurde die Frage gestellt, ob es denn noch Ruderbetrieb bei GRC und SRC gibt. Jonas Flöck, Vorsitzender des SRC und Louisa Schreier, Vorsitzende des GRC, antworteten übereinstimmend, dass es schwer sei, die Vereinsmitglieder zum Rudern zu motivieren. Es findet aber noch Ruderbetrieb statt. Freundlicherweise hat der ARC Rhenus gestattet, dort zwei Boote zu lagern, die auch regelmäßig genutzt werden. Außerdem konnten jedes Jahr mehrere Wanderfahrten organisiert werden. Mit Hilfe der Ehemaligen gab es „Werkstatt-Wochenenden“ („Klar-Schiff“) zur Reparatur der Boote und als Gemeinschaftsaktion.
Unterstützung von Bonner Kommunalpolitik und Stadtverwaltung
In der Präsentation der Historie hatte Werner Preusker darauf hingewiesen, dass die Stadt Bonn Ende der 1960iger Jahre die Sportanlagen in der Gronau mit den beiden Bootshäusern der Schülerruderer für 90 Millionen DM an den Bund verkauft hatte. Dazu kam die Frage von Lorenz Spillner, ob das denn heute noch relevant sei. Werner Preusker berichtete aus den Gesprächen mit Stadtverordneten, dass dies tatsächlich als ein Argument verstanden wurde, dass die Stadt in der Verantwortung steht, für Ersatz zu sorgen, so wie sie damals aus dem Erlös nicht nur den Sportpark Nord, sondern auch ein Mietrecht für 30 Jahre im Schülerbootshaus beim BRV finanziert hat. Auch bei der Vorstellung der OB-Kandidaten beim Stadtsportbund vor der Kommunalwahl bekräftigten alle, dass sie für eine baldige Lösung und für die Förderung des Jugendsports eintreten.
Beuel als Standort mit Rad und Bus erreichbar
In der Chat-Diskussion über den von der Stadt vorgeschlagenen Standort in Beuel wurde zum einen erörtert, ob denn Beuel nicht für die Schülerinnen und Schüler aus Bonn-Stadt zu weit sei, zum anderen, ob denn das flache Ufer in der Außenkurve tief genug für einen Steg sei. Zu Beuel als Standort wurde mehrfach darauf hingewiesen, dass die Erreichbarkeit in der Zeit von 2005 bis 2014, als GRC und SRC im Uni-Bootshaus untergebracht waren, kein Problem war. Der vorgesehene Standort ist sowohl mit dem Fahrrad, als auch mit dem Bus gut erreichbar.
Schwerwiegender ist die Bewertung des Wasserstandes auf der Beueler Seite bei Niedrig-Wasserständen. Das Wasser ist zwar wegen des entfernteren Schiffsverkehrs zum Rudern angenehmer, aber gelegentlich liegen die Stege der BRG und der Uni auf Grund und die Boote müssen ohne Steg zu Wasser gelassen werden. Im Zuge der Planungen und Antragstellung für einen Steg wird der Frage noch einmal im Detail nachgegangen. Der Vorsitzende der BRG, der auch am Chat teilgenommen hatte, hat anschließend dazu noch konkrete Hinweise zu den Wasserständen gemacht. Im Übrigen darf nicht vergessen werden, dass wir aktuell keinen anderen Standort zur Auswahl haben. Der ARC Rhenus hat diesen Standort nicht wegen des Niedrigwassers oder anderen Gründen verworfen, sondern weil der Bund nach dem Berlin-Beschluss kein Interesse an der Umsiedlung mehr hatte.
Die Stadt Bonn hat diesen Standort vorgeschlagen, an dem im Bebauungsplan ein „Boots- und Vereinshaus“ vorgesehen ist und den Abschluss eine Erbpachtvertrages angeregt. Deshalb ist in den kalkulierten Baukosten kein Betrag für den Kauf des Grundstücks vorgesehen. Wie der Aufwand für die Erbpacht aufgebracht werden kann, gehört zu den mit der Stadt Bonn zu klärenden Fragen.
Bootshaus als Beitrag zum Nachhaltigen Bauen und für ein Klima-neutrales Bonn
Zu dem vorgesehenen beispielhaften Bau mit dem Konzept des Hamburger Büros von Baumschlager-Eberle ohne Heizungs- und Lüftungsanlage, gab es viel Lob und Hinweise zum Bauen mit Holz, auch noch nach der Veranstaltung. Offensichtlich gibt es da unter den Ruderinnen und Ruderern eine Reihe von Experten. Der Bau wird auf einen Beton-Sockel gestellt, der knapp ein Meter höher ist, als das bisher höchste Hochwasser. Den im Chat geäußerten Sorgen um einen Holzbau im Hochwasser haben die Architekten auf diese Weise schon Rechnung getragen.
Gelungenen Start für Planung des neuen Bootshauses und Spendenwerbung
Zum Abschluss der Veranstaltung gab es nicht nur viel Lob für den Architekten-Entwurf, sondern auch für die Organisation der Präsentation. Die Vorfreude auf das neue Bootshaus ist offensichtlich groß!!
Insgesamt wertet auch das „Taskforce-Team“ die Veranstaltung als gelungenen Start für die Planung des neuen Bootshauses und der Spendenwerbung. Die nächsten Schritte sind vor allem, weitere Spenden für die erste Etappe einzuwerben und die Planung und Finanzierung mit der Stadt Bonn und anderen potentiellen Geldgebern voran zu treiben.
Alle Ehemaligen, Aktiven, Eltern und Freunde können dabei helfen, zum Beispiel mit
- eigenen Spenden,
- der Werbung von weiteren Spenderinnen und Spendern,
- Adressen von Ehemaligen,
- Testimonials zur Bedeutung des Schülerruderns,
- Tipps für Zuschüsse, günstige Lieferanten,
- fachkundigem Rat für Bau und Finanzierung.
Eine Antwort
Liebe Ruderfreunde,
ich gratuliere Euch herzlich zu den bisherigen Ergebnissen.
Als alter Herr des GRV kann ich sehr gut nachvollziehen, was die „Sozialisierung“ in einem Schülerruderverein bedeutet. Nach meiner Meinung habe ich sehr großen Nutzen für mein gesamtes Leben aus diesen Erfahrungen gezogen. In meinem aktuellen Klub in Regensburg versuche ich im Andenken daran die Jugendarbeit entsprechend zu stärken.
Den Architektenentwurf empfinde ich, als Holzbauweise auch aus ökologischer Sicht, als sehr ansprechend.
Macht so weiter, ich finde das ganz toll!
Tschüß
Günter